Sicheres Surfen im Internet: Was du über Proxy-Server wissen solltest
Was ist ein Proxyserver überhaupt?
Simpel ausgedrückt handelt es sich bei einem Proxy-Server um eine Zwischenstufe zwischen deinem Computer und dem Server, auf dem die Webseite gehostet ist, die du besuchen möchtest.
Ein Proxy-Server ist ein Gerät, welches den Datenverkehr zwischen Netzwerken oder Protokollen übersetzt. Es handelt sich um einen Zwischenserver, der Endbenutzer-Clients von den Zielen trennt, die sie aufrufen. Proxyserver bieten je nach Anwendung, Anforderungen oder Unternehmensrichtlinien unterschiedliche Funktions-, Sicherheits- und Datenschutzstufen.
Wenn du einen Proxy-Server verwendest, wird dein Datenverkehr im Internet auf dem Weg zu der von dir aufgerufenen Webseite über den Proxy-Server geleitet. Die Anfrage kommt dann üblicherweise über denselben Proxy-Server wieder zurück. Es gibt allerdings Ausnahmen von dieser Regel, je nachdem welche Art du benutzt.
Jeder Computer im Internet benötigt eine sogenannte IP-Adresse (Internet Protocol address). Diese ist vergleichbar mit deiner Postadresse, welche aus Straßennamen und Hausnummer besteht. Genauso funktioniert es im Prinzip mit dem Internet. Damit du deine „Post“ und die aufgerufenen Daten erhältst, müssen die Server deine IP-Adresse kennen.
Ein Proxy-Server befindet sich zwischen deinem Computer oder Mobiltelefon mit einer eigenen IP-Adresse und dem Server der Webseite, die du aufrufst. Sendest du eine Anfrage ins Netz, indem du eine Webadresse eingibst, geht diese zuerst an den Proxy-Server. Dieser sendet dann die Anfrage an die Adresse und sammelt die Antworten. Erst danach leitet er sie wieder an dich weiter.
Proxy-Server: Was sind die Hauptfunktionen und wofür verwendet man ihn?
Dieser Zwischenserver, der die Webanfragen für dich weiterleitet und die Antworten erst einmal für dich sammelt, wird aus verschiedenen Gründen benutzt. So kann der Proxy-Server gegenüber dem Webserver deine IP-Adresse geheim halten, damit dieser nicht nachvollziehen kann, dass du ihn angefragt hast.
Einer der Anlässe, warum man dies tut, ist, um seinen Standort zu verschleiern, um beispielsweise auf Inhalte im Internet zugreifen zu können, die in dem Land, in dem du dich befindest, gesperrt sind. Weitere Gründe für die Nutzung eines Proxy-Servers sind:
- Zensur von Webinhalten
Ein Proxy-Server kann so eingestellt werden, dass dein Computer auf bestimmte IP-Adressen nicht zugreifen, sprich, manche Webseiten nicht aufrufen kannst. Dies macht Sinn, wenn du Kinder hast und gewisse Inhalte sperren möchtest. Manche Arbeitgeber benutzten diesen Weg, um in der Firma beispielsweise den Zugriff auf unsichere Webseiten zu unterbinden.
- Verbesserung der Verbindungsgeschwindigkeit
Anhand eines Proxy-Servers versuchen einige Unternehmen, eine bessere Netzwerkleistung zu erzielen. Dies wird erreicht, indem die Server Kopien von häufig genutzten Webseiten lokal zwischenspeichern. Somit werden die Wege verkürzt und Bandbreite eingespart.
- Verbesserter Datenschutz
Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen verwenden Proxy-Server, um anonym im Internet zu surfen. Je nach Art des Proxy-Servers ändert dieser die IP-Adresse des Nutzers, wenn eine Webanfrage gestellt wird. Daher kennt der Zielserver nicht die Identität des Anfragestellers, lediglich die des Proxy-Servers. Allerdings gibt es Möglichkeiten, die wahre IP-Adresse des Anfragestellers zu ermitteln.
- Verbesserte Sicherheit
Man kann Proxy-Server so konfigurieren, dass die Webanfragen verschlüsselt werden, um jede Aktivität im Internet anonym zu halten. Somit kann man verhindern, dass Malware-Seiten und Hacker über den Proxy-Server auf den Computer des Nutzers zugreifen.
Unternehmen können ihren Proxy-Server mit einem VPN (Virtual Private Network) koppeln, sodass Remote-Benutzer immer über den Unternehmens-Proxy auf das Internet zugreifen. Durch die Verwendung eines VPNs kann das Unternehmen kontrollieren und überprüfen, ob seine Nutzer Zugriff auf interne Daten und E-Mails haben und gleichzeitig eine sichere Verbindung zum Schutz der Unternehmensdaten bereitstellen.
Welche Arten von Proxy-Servern gibt es und was sind die Unterschiede?
Nicht alle Proxy-Server funktionieren gleich. Es ist wichtig, exakt zu verstehen, welche Arten was tun können, um sicherzustellen, dass der Proxy-Server genau das macht, wofür du ihn einsetzen willst. Es gibt die folgenden verschiedenen Typen und Einsatzmöglichkeiten:
Ein Reverse-Proxy-Server befindet sich zwischen einem Netzwerk und mehreren anderen internen Ressourcen. Eine sehr umfangreiche Website kann viele Server haben, die alle Anfragen von einer einzigen Webadresse bedienen. Um dies zu erreichen, werden Client-Anfragen zu einem Hauptserver geleitet, der als Load Balancer fungiert. Dieser Load Balancer sendet dann den Datenverkehr an die einzelnen Server weiter. Damit wird verhindert, dass Webseiten überlastet werden, wenn sie sehr viel Traffic erfahren.
- Forward-Proxy
Ein Forward-Proxy-Server befindet sich zwischen dem Nutzer und einem externen Netzwerk. Dieser Server wertet die eingehenden Anforderungen aus und ergreift bestimmte Maßnahmen, bevor sie an die externe Ressource weitergeleitet werden.
Die meisten Proxy-Dienste, mit denen du zu tun haben wirst, sind Forward-Proxys. Auch VPNs und Webfilter sind typische Beispiele für einen Forward-Proxy.
- Transparenter Proxy
Ein transparenter Proxy teilt Webseiten mit, dass es sich um einen Proxy-Server handelt und leitet deine IP-Adresse weiter, womit du vom Webserver, den du erreichen möchtest, identifiziert wirst.
Unternehmen, öffentliche Bibliotheken und Schulen verwenden häufig transparente Proxys, damit sie Inhalte filtern können, auf die die Nutzer zugreifen können. Diese Filter lassen sich sowohl auf der Seite des Nutzers als auch auf dem Proxy-Server einfach einrichten.
- Anonymer Proxy
Ein anonymer Proxy identifiziert sich selbst als Proxy, gibt jedoch deine IP-Adresse nicht an die Website weiter, die du besuchen möchtest. Diese Art on Proxy wird verwendet, um seine Daten anonym zu halten und somit zu verhindern, dass die Identität gestohlen wird. Auch die Surfgewohnheiten bleiben mit einem anonymen Proxy-Server unerkannt, sodass deine Aktivitäten im Netz nicht für Marketingzwecke genutzt werden können.
- Verzerrender Proxy
Ein verzerrender Proxy-Server gibt eine falsche IP-Adresse des Nutzers weiter, während er sich selbst jedoch als Proxy-Server identifiziert. Dies dient ähnlichen Zwecken wie beim anonymen Proxy. Doch durch die Weitergabe einer falschen IP-Adresse kannst du vorgeben, dass du dich woanders befindest und so Inhaltsbeschränkungen umgehen. Ein gutes Beispiel ist das Streamen von Inhalten auf Netflix in den USA, allerdings sperren die meisten Streaminganbieter den Zugriff durch Proxy-Server.
- Proxy mit hoher Anonymität
Proxy-Server mit hoher Anonymität ändern regelmäßig die IP-Adresse, die dem Webserver angezeigt wird, den man erreichen möchte. Dies macht es sehr schwierig, den Überblick darüber zu behalten, welcher Datenverkehr wem gehört. Proxys mit hoher Anonymität wie das TOR-Netzwerk sind die privateste und sicherste Art, im Internet zu surfen. Niemand kann nachvollziehen, wer du bist und wo du dich befindest.
Proxy-Server oder VPN – was ist besser?
Ein Proxy-Server fungiert als Vermittler zwischen deinem Computer und dem Webserver, auf den du zugreifen möchtest. Die besuchte Website weiß bei den meisten Arten von Proxy-Servern nicht, wer du bist, da die IP-Adresse des Proxy-Servers angezeigt wird und nicht deine.
Proxys eignen sich gut für einfache Aufgaben wie zum Beispiel länderbeschränkte Videos auf YouTube ansehen, auf regional eingeschränkte Webseiten zugreifen, Inhaltsfilter umgehen und IP-Einschränkungen.
Auf der anderen Seite sind Proxys weniger gut für kompliziertere Aufgaben geeignet. Proxys fungieren lediglich als Vermittler im Internetverkehr. Sie bedienen immer nur die eine Webseite, die du gerade aufrufst.
Ein VPN sorgt ebenfalls dafür, bei allen Onlineaktivitäten die IP-Adresse des Servers angezeigt wird, auf den du dich eingewählt hast. Im Gegensatz zu einem Proxy wird das VPN jedoch auf Betriebssystemebene installiert. Somit erfasst es den gesamten Datenverkehr von dem Gerät, auf dem es eingerichtet ist. Dabei spielt es keine Rolle, auf welche Art auf das Internet zugegriffen wird. Sei es beim Aufrufen einer Webseite, einem Update einer Software im Hintergrund oder beim Torrent.
Ein weiterer Unterschied zwischen Proxy und VPN besteht darin, dass VPN deinen gesamten Datenverkehr durch eine verschlüsselte und sichere Verbindung zum VPN-Server tunnelt.
Dies macht VPN zu einer idealen Lösung für anspruchsvolle Aufgaben, bei denen Sicherheit und Datenschutz von größter Bedeutung sind. Mit einem VPN können weder dein ISP, die Regierung oder Hacker auf deine privaten Daten zugreifen. Somit ist ein VPN sehr viel sicherer als ein Proxy-Server.
Vorteile |
Nachteile |
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Proxy-Server |
+ Geschwindigkeit |
-Keine vollkommene Anonymität |
+ Blacklisting von Webseiten |
-Keine Verschlüsselung |
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+ Verbergen der IP-Adresse |
-IP-Adresse nicht anonym |
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+ Umgehen von Länderbeschränkungen und Zensuren |
-jedes einzelne Programm oder App muss einzeln konfiguriert werden |
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VPN |
+ Verbergen der IP-Adresse |
-Eventuell geringere Geschwindigkeit |
+ Verschlüsselung |
-Teilweise von bestimmten Diensten blockiert (wie Netflix) |
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+ No-logs |
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+ Umgehen von Länderbeschränkungen und Zensuren |
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+ Gesamter Internetverkehr bleibt anonym, nicht nur die besuchte Webseite |
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+ Anonymität bei Torrenting |
Die Top 3 VPN-Proxys
Wie du nun sehen kannst, ist die Verwendung eines VPNs viel sicherer, umfangreicher und einfacher als die eines Proxy-Servers. Die Top 3 VPN-Proxys sind:
ExpressVPN
ExpressVPN ist zurecht einer der beliebtesten VPN-Dienste auf dem Markt. Mit 3.000 Servern in 160 Ländern findest du immer den idealen Standort für deine Bedürfnisse. ExpressVPN legt sehr viel Wert auf Sicherheit und Anonymität seiner Nutzer.
Der VPN-Proxy von ExpressVPN sichert deinen gesamten Internetverkehr, sobald du die App installiert hast und dich mit einem Server verbindest. All dein Datenverkehr ist dann durch eine starke Verschlüsselung gesichert. Auch deine IP-Adresse wird nicht angezeigt und kann ebenso von Dritten oder den aufgerufenen Seiten nicht nachvollzogen werden.
CyberGhost
CyberGhost ist einer der führenden VPN-Anbieter mit Sitz in Rumänien, welcher für seine hervorragenden Geschwindigkeiten bekannt ist. Damit kann das VPN durchaus mit Proxy-Servern mithalten, wenn es um Speed geht.
Mit 7.300 Servern in weltweiten Standorten hast du Zugriff zu sämtlichen länderbeschränkten und zensierten Inhalten. Da CyberGhost Sicherheitsprotokolle wie IP- oder DNS-Leakschutz bereitstellt, kannst du absolut geschützt und anonym im Netz surfen und auf alle Inhalte zugreifen.
Auch mit CyberGhost musst du lediglich die App auf deinen Geräten installieren und dich mit einem Server verbinden und alle Internetaktivitäten werden verschlüsselt.
PIA
PIA (Private Internet Access) hat wohl das größte Servernetzwerk unter allen VPN-Anbietern mit etwa 35.000 Servern an 91 Standorten weltweit. Die Besonderheit bei PIA ist, dass diese sowohl das klassische VPN anbieten, als auch spezielle Arten von Proxy-Servern.
Bist du ein Fan von Proxys bist, da du zum Beispiel mehr Geschwindigkeit brauchst und dabei Sicherheitsabstriche in Kauf nimmst, ist PIA eine gute Wahl für dich.
FAQs
Gute Gaming-Proxy-Server bieten eine Verfügbarkeit von fast 100 %. So werden Gamer wegen Störungen bei Onlinespielen nicht unterbrochen. Bei normalen Servern kommt es oft zu Verzögerungen oder Ausfällen.
Der Proxy-Server dient somit als Kanal zwischen der PS4-Konsole des Nutzers und dem Spieleserver und stellt sicher, dass eine ununterbrochene Internetverbindung bereitgestellt wird. Dies bietet ein ungehindertes Spielerlebnis.
Bemerkungen