PrivadoVPN: Das beste kostenlose VPN oder nicht?
Neben den großen und bekanntesten VPN-Dienste wie ExpressVPN oder NordVPN gibt es zahlreiche kleine Anbieter, die sich entweder dadurch abheben, dass sie ein kostenloses VPN anbieten oder sich auf spezielle Bereiche fokussieren.
Einer davon ist PrivadoVPN, ein noch sehr junges Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, das 2019 gegründet wurde. Die Schweizer sind dafür bekannt, sehr viel Wert auf ihre Privatsphäre zu legen, was daher rührt, dass die Schweiz (VPN Schweiz) keine Verpflichtung hat, Nutzerdaten zu speichern. Daher hat uns dieses relativ neue – und vor allem kostenlose – VPN-Angebot sehr neugierig gemacht.
Privado VPN gibt an, sich insbesondere auf die Privatsphäre und Sicherheit zu konzentrieren und möchte das sicherste kostenlose VPN auf dem Markt werden. Doch wie kann das funktionieren? Um einen hohen Grad an Sicherheit anbieten zu können, müssen die Betreiber entsprechend Geld investieren.
Natürlich arbeitet PrivadoVPN nicht umsonst. Die kostenlose Version wird durch maximal 10 GB pro Monat und den Zugriff auf lediglich 12 Server eingeschränkt. Was jedoch einigen Nutzern durchaus genügen kann. Die unbegrenzten Tarife sind dann nicht unbedingt auf der günstigen Seite.
Doch lass uns PrivadoVPN kostenlos genauer ansehen und dann entscheiden, ob es das Best Free VPN ist oder nicht und ob sich eventuell eine bezahlte Version lohnt.
VPNWelt Experten haben PrivadoVPN getestet: Hier ist unser Urteil
Bei unserem Test von PrivadoVPN, kostenlos Version haben wir die folgenden Bereiche auf Herz und Nieren geprüft:
- Sicherheit und Datenschutz
- Geschwindigkeit
- Streaming
- Torrenting
- Server
- Benutzerfreundlichkeit
- Kundensupport
Tauchen wir in den VPN Test ein! Für die ganz Eiligen haben wir eine kleine Übersicht erstellt, was du von PrivadoVPN kostenlos erwarten kannst und welche Funktionen du mit der Bezahlversion erhältst.
Schnellübersicht
PrivadoVPN kostenlos |
PrivadoVPN bezahlt |
|
Geschwindigkeit |
51,7 Mbps |
51,7 Mbps |
Protokolle |
Wireguard OpenVPN UDP TCP IKEV2 SOCKS5 |
Wireguard OpenVPN UDP TCP IKEV2 |
Verschlüsselung |
AES-256-Bit |
|
Serverstandorte |
12 |
62 |
Daten |
10 GB pro Monat |
unbegrenzt |
Log-Policy |
No-log |
No-log |
Kill-Switch |
Ja, nur auf Desktop |
Ja, nur auf Desktop |
Plattform |
Android iOS Fire TV Android TV |
Windows macOS Fire TV Android TV Linux |
Torrenting |
Ja |
Ja |
Ja |
Ja |
|
Ja |
Ja |
|
Nein |
Nein |
|
BBC iPlayer entsperren |
Nein |
Nein |
HD4k-Unterstützung |
Ja |
Ja |
Kosten |
kostenlos |
ab € 4,99 mit 30-Tage Geld-zurück-Garantie |
Nachfolgend findest du die einzelnen Testkriterien im Detail.
1. Sicherheit und Datenschutz
Da sich PrivadoVPN vor allem auf die Sicherheit konzentriert, haben wir hierauf einen sehr genauen Blick geworfen.
Kill Switch
Ein Kill Switch verhindert, dass du ohne dein Wissen ungeschützt im Internet surfst, sollte die Verbindung zum VPN-Server abbrechen. Du kannst ihn in der Desktop-Version in den Einstellungen unter Allgemein aktivieren/deaktivieren einstellen und das Verhalten der App beim Hochfahren (Autostart) und beim Starten (Auto-Verbindung) konfigurieren.
Ein großer Nachteil ist jedoch, dass der Kill Switch auf dem Handy nicht verfügbar ist. Das bedeutet, dass du ungeschützt bist, sollte die Verbindung zum Server abbrechen.
Protokollierung
PrivadoVPN verfolgt eine strikte Zero-Log-Policy. Auf der Webseite findest du das sehr deutliche Statement:
„Wir sammeln oder speichern nicht die Inhalte dessen, was du über die Privado VPN-Verbindungen ansiehst, browst, kommunizierst oder tust.
- Wir verschlüsseln alle Daten über die PrivadoVPN-Verbindungen.
- Wir stellen sicher, dass wir niemals den Browserverlauf, das Ziel des Datenverkehrs, Dateninhalte, IP-Adressen oder DNS-Anfragen in Verbindung mit einer PrivadoVPN-Verbindung aufzeichnen.
- Wir sind nicht in der Lage, Aktivitäten, die von einer IP-Adresse von unseren VPN-Servern ausgehen, mit Aktivitäten eines Nutzers von PrivadoVPN in Verbindung zu bringen.
- Wir werden deine Daten niemals an Dritte verkaufen.“
Das bedeutet, dass deine Daten weder nachverfolgt noch gespeichert werden. Weder die Seiten, die du aufgerufen hast, noch andere Informationen über dein Surfverhalten. Wenn man diese Richtlinie mit anderen Anbietern vergleicht, ist sie tatsächlich sehr gut und genau das, wonach man bei einem guten VPN sucht.
Wirft man allerdings einen genaueren Blick in die Datenschutzbestimmungen, findet man heraus, dass es durchaus ein paar Dinge gibt, die gespeichert werden. Diese sind:
- E-Mail-Adresse
- Zahlungsinformationen
- App-Analysen
- Mobile Identifikatoren
Die App-Analysen stören uns zwar ein bisschen, doch wenn man es mit anderen Anbietern vergleicht, ist es noch immer um einiges weniger. Was genau mit „Mobilen Indikatoren“ gemeint ist, muss man sich zusammenreimen. Doch höchstwahrscheinlich handelt es sich um die Hard-und Software, hoffentlich nicht über den Standort!
Verschlüsselung
PrivadoVPN verwendet eine AES-256-Bit-Verschlüsselung und eine SHA256-Hash-Authentifizierung. Mehr detaillierte Informationen konnten wir hierzu nicht herausfinden. Wir haben den kostenlosen Dienst auf IP- oder DNS-Lecks getestet und konnten keine feststellen.
Protokolle
PrivadoVPN unterstützt die folgenden Protokolle:
- OpenVPN (UDP): Die mit Abstand stärkste Kombination aus Geschwindigkeit und Sicherheit. Funktioniert in fast jedem Netzwerk.
- OpenVPN (TCP): Etwas langsamer als OpenVPN (UDP), aber sicherer und funktioniert in fast allen Netzwerken.
- IKEv2/IPsec: Schneller als die OpenVPN-Protokolle, funktioniert aber möglicherweise in einigen Netzwerken nicht.
- Wireguard
- SOCKS5
Von diesen Optionen ist OpenVPN (UDP) die sicherste Wahl. Dieses Protokoll ist noch nie gehackt worden.
PrivadoVPN wählt standardmäßig das schnellste Protokoll. Wenn du ein bestimmtes VPN-Protokoll bevorzugst, kannst du dieses Protokoll im Menü “Einstellungen” unter dem Reiter “Protokoll” auswählen.
2. Geschwindigkeit
Eines vorneweg: PrivadoVPN kann sich insbesondere mit der kostenlosen Version durchaus sehen lassen, was die Geschwindigkeiten angeht. Für die meisten reichen die Geschwindigkeiten vollkommen aus. Aber im Vergleich zu anderen VPN-Anbieter ist es langsamer.
Wir haben unterschiedliche Standorte, Tageszeiten, Downloads und andere Aktivitäten ausprobiert und sind bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 51,4 Mbit/s angekommen. Bei einer VPN-Verbindung ist es jedoch immer wichtig, dass du stets die Server auswählst, die deinem Standort am nächsten sind. Möchtest du zum Beispiel Netflix in den USA ansehen, solltest du einen Server Standort an der Ostküste wählen. Möchtest du dich lediglich durch eine verschlüsselte Verbindung absichern, während du surfst, wähle ein Nachbarland aus.
Beim Versuch, Netflix in den USA mit PrivadoVPN zu entsperren, was übrigens gelingt, konnten wir eine Geschwindigkeit von 37 Mbit/s feststellen. Was zum reibungslosen Streamen genügt. In Servern in Europa, also nahe Standorte, haben wir im Schnitt 104 Mbit/s verzeichnen können. Und das ist alles andere als übel.
Ein weiterer Punkt ist auch, welches Protokoll du verwendest. Das OpenVPN-UDP-Protokoll ist schneller als das TCP. IKEv2 (IPsec) ist noch schneller als OpenVPN. Da jedoch OpenVPN eher der Standard für die meisten VPNs ist, haben wir bei den Tests diese verwendet.
Die Tests mit WireGuard waren im Schnitt ein wenig langsamer. Somit haben wir auf diese Weise einen etwaigen Mittelwert erzielt.
3. Streaming
Viele VPN-Nutzer verwenden den Dienst hauptsächlich, um sich Serien und Filme aus dem Ausland anzusehen, auf die man in Deutschland nicht zugreifen kann. Hier gibt es einige gute, aber auch schlechtere Nachrichten.
Was Netflix und Amazon Prime Video betrifft, hat das Entsperrung der Länderbeschränkungen einwandfrei funktioniert. So auch in den USA. Das einzige Land, das wir geprüft haben und das nicht entsperrt werden konnte, war Großbritannien.
Auch das Umgehen der Ländersperren für Amazon Prime Video hat gut geklappt, hier sogar auch in Großbritannien.
Negativ war, dass sowohl Hulu, Disney+ und BBC iPlayer von PrivadoVPN nicht entsperrt werden konnten. Doch wenn man sich die Historie ansieht, sind es im Laufe der letzten drei Jahre, in denen es PrivadoVPN gibt, schon mehr, als es anfangs waren. Wer weiß, vielleicht ist es auch künftig möglich.
4. Torrenting
Was das Torrenting angeht, ist PrivadoVPN hervorragend. Unsere P2P-Tests liefen alle ohne Probleme, erzielten gute Geschwindigkeiten und es kamen auch keine Verbindungsabbrüche vor.
Besonders schön für Torrent-Fans ist, dass PrivadoVPN einen SOCKS5-Proxy für Torrenting anbietet. Dies allerdings nur in der bezahlten Version, nicht bei PrivadoVPN kostenlos. Während ein VPN deinen gesamten Netzwerkverkehr schützt, wird der SOCKS5-Proxy nur den Verkehr der Anwendung mit der Proxy-Konfiguration durchlassen.
Der Vorteil ist, dass der Proxy sehr wahrscheinlich schneller als das VPN ist, da er deinen Datenverkehr nicht verschlüsselt. Er ändert jedoch deine IP-Adresse in die des Proxy-Servers. Du hast aber auch die Möglichkeit, beides gleichzeitig zu nutzen. Du kannst also entweder nur das VPN oder nur den SOCKS5-Proxy Server nutzen oder beides. Das bietet sonst kaum jemand.
5. Serverstandorte
Wenn man die Serverstandorte mit anderen VPN-Anbietern vergleicht, klingt die Anzahl sehr klein. Allerdings muss man dazusagen, dass es sich bei diesen Standorten um die eigenen Server von PrivadoVPN handelt.
Bietet ein VPN-Dienst also Hunderte oder gar Tausende von Servern an, kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass einige davon – wenn nicht alle – nicht unter deren Kontrolle liegen. Das ist also eine schöne Sache und man kann erwarten, dass es sich dabei um sehr sichere und gut gepflegte Server handelt.
Somit hast du in der bezahlten Version Zugriff auf Server in 47 Ländern und 62 Städten. Immerhin kannst du bei der kostenlosen Version auf 12 Städte zugreifen. Das klingt nach nicht viel, aber immerhin ist auch ein Server in den USA dabei, mit dem du Netflix US kostenlos ansehen kannst. Das ist doch was!
Ein weiterer erwähnenswerter Punkt ist, dass PrivadoVPN nach eigenen Angaben stolz darauf ist, nur physische Server zu nutzen, die in dem Land stehen, das sie vertreten. Dies steht im Gegensatz zu virtuellen Servern, die überall auf der Welt stehen können und dir einfach eine IP-Adresse des jeweiligen Landes zur Verfügung stellen. Obwohl virtuelle Server ihre Vorteile haben, wie z. B. einfachere Wartung und bessere Skalierung, hat es Vorteile, wenn der VPN-Server, mit dem man verbunden ist, tatsächlich in dem Land steht, das er vorgibt zu sein.
Du kannst auch die Software entscheiden lassen, welcher Server für dich am besten geeignet ist. Sie sucht dir dann in dem Land, mit dem du dich verbinden möchtest, den Schnellsten aus. Das ist sehr praktisch.
PrivadoVPN hat Server in den folgenden Ländern:
Amerika: Argentinien, Brasilien, Kanada, Mexiko und die Vereinigten Staaten.
Europa: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn und Großbritannien.
Asien: Australien, Hongkong, Indien, Japan, Korea, Malaysia, Neuseeland, Singapur, Thailand und Taiwan.
Naher Osten und Afrika: Israel, Türkei und Südafrika.
6. Benutzerfreundlichkeit
Die Webseite von PrivadoVPN ist sehr übersichtlich und klar gestaltet. So ist auch die Bedienung der Desktop-Apps und mobilen Apps. Was diesen Anbieter unserer Meinung nach sehr benutzerfreundlich macht, ist nicht nur der klare Aufbau der Apps, sondern auch, dass es sie für die folgenden Plattformen gibt:
- Windows
- Android
- macOS
- iOS
- Fire TV
- Android TV
- Linux
Die PrivadoVPN-App ist gut strukturiert. Die wichtigsten Optionen werden auf dem Haupt-Dashboard der App angezeigt, was einen schnellen und intuitiven Zugriff ermöglicht.
Sobald du das Dashboard öffnest, siehst du eine große runde Schaltfläche mit einem Schlüssel. Das ist der “Ein”-Knopf. Die Schaltfläche ist rot, wenn du nicht mit dem VPN verbunden bist. Wenn du verbunden bist, wird die Schaltfläche grün. Alle ist recht einfach zu handhaben. Wie bereits erwähnt, hätten wir gerne auch einen Kill Switch für die mobilen Apps, welcher leider jedoch fehlt.
Leider bietet PrivadoVPN auch kein Split-Tunneling an. Für uns ist das ein kleiner Minuspunkt. Split-Tunneling ist eine Funktion, mit der du nur einige wenige Apps über das VPN laufen lässt, z. B. deinen Torrent-Client und deinen Webbrowser, während du den Rest ganz normal über deinen Internetanbieter schickst. Das kann sehr praktisch sein, vor allem, wenn du viel Torrenting betreibst.
7. Kundensupport
Auf der PrivadoVPN-Website gibt es eine Support-Seite mit Antworten auf viele häufig gestellte Fragen. Wenn deine Frage dort nicht aufgeführt ist, kannst du dich jederzeit per E-Mail an den Kundenservice wenden. Wir haben den Kundenservice getestet und unterhalb einer Stunde eine fachmännische Antwort auf unsere Fragen erhalten.
Leider verfügt PrivadoVPN jedoch nicht über eine Live-Chat-Funktion. Das würde den Kundenservice definitiv noch besser machen. Wenn allerdings die Antwort per E-Mail immer so schnell ist, dann kann man das verschmerzen.
Vor- und Nachteile von PrivadoVPN
Fassen wir hier also die Vor- und Nachteile von PrivadoVPN zusammen:
Vorteile
- Große Auswahl an Apps
- Gute Geschwindigkeiten
- Kill Switch
- Gute Datenschutz- und Protokollierungsrichtlinien
- Physische Server
- Anständige Streaming-Leistung
- Sichere VPN-Protokolle
Nachteile
- Kein Live-Chat-Kundensupport
- Kein Split-Tunneling
- Kill Switch nur in Desktop-Apps verfügbar
- Hohe Preise für die Bezahlversion
Unsere Bewertungen für PrivadoVPN in der Kategorie Best Free VPN: 4/5 Sterne
Und das sind die Erfahrungen der Nutzer mit PrivadoVPN. Um nur einige PrivadoVPN reviews zu nennen.
Hier kannst du PrivadoVPN testen>
Fazit
Unser Schwerpunkt bei der Bewertung von PrivadoVPN lag auf der kostenlosen Version des Schweizer Anbieters. Und hier müssen wir sagen, dass es trotz der Nachteile das Best Free VPN auf dem Markt ist. Es ist sicher, legt viel Wert auf Privatsphäre, mag zwar nicht das Schnellste sein, aber für das meiste genügt es allemal. Und mit 10 GB im Monat kostenlos kann man schon einiges anstellen. Wenn es allerdings um die Bezahlversion geht, dann ist es schlichtweg nicht gut genug für den hohen Preis, der verlangt wird. Dann bist du besser bedient mit NordVPN, ExpressVPN oder anderen Premium-VPNs.
Weitere Artikel:
Bemerkungen